Kirche

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Pfarrhomepage: https://www.ruprechtshofen.dsp.at/

 

Die Geschichte der Pfarrkirche:

Die Pfarre Ruprechtshofen ist als Eigenkirche der Grafen von Peilstein wahrscheinlich vor 1160 entstanden und von dem riesigen Bereich der Mutterpfarre Melk abgetrennt worden. Die Entstehung der Pfarrkirche dürfte aber bis in die römische Epoche zurückreichen.

Laut mündlicher Überlieferung soll sie auf römischen Bauwerken basieren. Kirchenpatron ist der hl. Nikolaus von Myra; dies weist auf eine frühe Gründung hin. Erst später hat man den hl. Rupert unter die in der Kirche verehrten Heiligen eingereiht.

 

Dem Volksmund nach soll Bischof Rupert in Ruprechtshofen 20 Jahre lang gelebt undhomepgae (7).JPG missionarisch gewirkt haben. Bewiesen ist, dass zwei seiner Mönche bis nach Wien gelangten. Möglicherweise ist damit der Hl. Wolfgang gemeint, der nachweislich um 970 in der Nachbargemeinde Wieselburg einen Sakralbau errichtete und sicherlich auch bei uns mitwirkte. Diese Vermutung wird vermehrt, indem es in der Pfarrkirche von Ruprechtshofen ein Gemälde (= Altarbild) mit der Darstellung des Hl. Wolfgang gibt.

Bis 830 unterstand die Pfarre dem Erzbistum Salzburg, danach dem Passauer Bistum. Herzog Albrecht II übertrug die Kirche 1334 an das von ihm gegründete Kloster Gaming. 1782 fiel die Pfarre Ruprechtshofen an die landesfürstliche Güterverwaltung zurück. Die heutige Kirchenanlage entstand um 1400, wobei im Kern vermutlich Teile eines älteren Vorgängerbaus mitverwendet wurden. Die ansehnliche Pfarrkirche erhält ihre Stattlichkeit durch das mächtige steile Walmdach über dem Langhaus.

Der etwas niedrigere und schmälere Altarraum setzt sich im Osten deutlich vom Langhaus ab. Auf der vorderen Nordseite ist der schlanke gotische Turm angebaut, der 1653 erhöht und 1769 mit einem barocken Zwiebelhelm versehen wurde. Von der gotischen Kirche blieben nach der barocken Erneuerung vier kleine Spitzbogenfenster mit Maßwerk, das Südportal mit profiliertem Gewände und die einfach abgetreppten Strebepfeiler übrig. Aus der Barockzeit stammen die schlichten Rundbogenfenster. An der südlichen Außenseite ist noch ein kleiner Freskenrest aus dem Mittelalter erhalten. Das Langhaus ist dreischiffig, wobei das Hauptschiff doppelt so hoch und breit wie die beiden Seitenschiffe ist. Die jeweils drei Joche haben ein Kreuzrippengewölbe. Der etwas höhere, schmälere Chorraum ist zweijochig und ebenfalls, kreuzrippengewölbt. Der um zwei Stufen erhöhte, eigentliche Altarraum hat einen sogenannten Fünfachtel-Schluß, das heißt, er schließt mit fünf Seiten eines Achtecks ab.

Der Schlussstein des östlichen Chorjochs trägt ein Lamm Gottes, der des zweiten Jochs ist als Rosette ausgestaltet. Der holzgeschnitzte, neugotische Hochaltar wurde 1903 im Zuge einer Umgestaltung des Innenraums der Kirche aufgestellt. Er ist reich mit Baldachinen, Türmchen, Blatt- und Rankenwerk geschmückt. Im Mittelschrein steht über dem Tabernakel eine Statue des hl. Nikolaus. Schrein und Statue sind umrahmt von zwei Reliefs, die die Anbetung der heiligen drei Könige und das letzte Abendmahl darstellen, sowie von den kleinen Statuen der hl. Notburga und des hl. Isidor, den Patronen der Mägde und Bauern, und außen von den etwas größeren Statuen der Heiligen Petrus und Paulus. Im Altaraufsatz stehen der hl. Sebatian, der hl. Rupert als einfacher Benediktinermönch mit der Ordensregel und der hl. Johannes Nepomuk (von links nach rechts). An der rechten Seite ist der Künstler genannt: "Fecit Franz Schmalzl Altarbauer St.Ulrich Gröden Tirol 1903".

Neben dem Hauptaltar sind zwei barocke Statuen des hl. Rupert (links) und des hl. Leonhard angebracht. An den Chorwänden hängen sehr ansehnliche barocke Gemälde des hl. Andreas (links) und des hl. Wolfgang, aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Kirche-der rechte Seitenaltar

Die beiden ehemaligen Altarbilder wurden 1977 restauriert und hieher übertragen. Auf dem linken barocken Seitenaltar ist eine jüngere Herz Jesu-Statue aufgestellt, darüber ein Bild des hl. Donatus aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts aufgesetzt. Die früher hier vorhandene spätgotische Skulptur "Christus an der Geißelsäule" aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts steht nun im Oratorium. Der Altar wurde in dieser Form 1986 errichtet. Neben dem Seitenaltar hängt ein beeindruckendes, großes Kruzifix aus dem beginnenden 16. Jahrhundert. Der ebenfalls barocke rechte Seitenaltar trägt eine barocke Madonna im Strahlenkranz und ein barockes Aufsatzbild "Mariahilf". Die Marienstatue wurde 1977 aufgestellt.

Kirche - die neugotische Kanzel

Die neugotische Kanzel ist ein Werk des Südtirolers Franz Schmalzl und wurde ebenso wie der Hochaltar im Jahre 1903 geschaffen. Auf den fünf Seiten der Brüstung sind die Reliefs von Christus und den vier Evangelisten angebracht. Aus der spätgotischen Kircheneinrichtung des 15. Jahrhunderts blieb auch das achteckige Weihwasserbecken aus rotem Marmor übrig. Es wird nun als Taufbecken verwendet. Kanzel, Kruzifix und Weihwasserbecken wurden hier im Zuge einer grundlegenden Erneuerung der Kirche im Jahre 1937 aufgestellt. Bei der damaligen Innenrestaurierung brachte man an den Langhauswänden und den Pfeilern Kreuzwegfresken an.

Sie sind ein Werk des Wiener Malers Arthur Brusenbauch. Die Entwürfe für die Darstellung von Heiligen und Szenen aus dem Marien- und Jesuleben in den Glasfenstern stammen vom selben Maler. Über dem Südportal steht eine schöne barocke Statue des hl. Florian aus dem 18. Jahrhundert, am hinteren rechten Langhauspfeiler eine wesentlich jüngere Statue des hl. Antonius aus dem Ende des 19. Jahrhunderts und am linken hinteren Langhauspfeiler eine Josefstatue. Bemerkenswert ist auch die eisenbeschlagene Sakristeitür mit einem fein ornamentierten Türklopfer. An der Tür sind der Überlieferung nach Säbelhiebe französischer Soldaten aus der Zeit der napoleonischen Kriege zu sehen. Die im westlichen Langhaus eingebaute Empore entstand in der Barockzeit.

Kirche - die zweimanualige Orgel

Die zweimanualige Orgel mit 13 Register ist ein Werk des Orgelbauers Franz Hölzl aus Steyr-Garsten aus dem Jahre 1831. Die barockklassizistische Anlage besteht aus einem zweiflügeligen Hauptwerk und einem Brüstungspositiv. Sie gehört zu jenem Orgeltyp, der nach Klang und Konstruktion von der Barockzeit bis weit in das 19. Jahrhundert hinein gebaut wurde. (Nach Zotti, Kirchliche Kunst)